Der Terminus „gender ideology” wird in kirchlichen Kontexten zunehmend als Waffe gegen frauenbewegte Ambitionen eingesetzt.
„Gender Ideologie“ oder „Geschlechterrollenideologie“ ist ein Terminus aus der (feministischen) Soziologie, der darauf hinweist, dass Geschlechterbilder und Geschlechterrollenzuschreibungen kritisiert werden müssen. Allerdings, in kirchlichen Kontexten scheint dieser Terminus zunehmend als Waffe gegen frauenbewegte Ambitionen eingesetzt zu werden, berichten Frauen auf europäischen Tagungen, unter anderem auf der osteuropäischen ESWTR-Konferenz in Split, Kroatien im Sommer 2012. So wird Frauen, die (nicht nur) in kirchlichen Kontexten Frauen- und Geschlechterthemen einbringen wollen und allein schon durch diesen Impuls Geschlechterverhältnisse in Kirche und Gesellschaft infrage stellen, vorgeworfen, sie betrieben „gender ideology“. Die Intention des Terminus „gender ideology“ ist damit regelrecht pervertiert. Statt als Anleitung dafür zu dienen, Geschlechterverhältnisse zu kritisieren, wird er dazu benutzt, die Kritik an Geschlechterverhältnissen zu kritisieren. Geschlechterverhältnisse zu kritisieren wird zur Ideologie erklärt.